Nachhaltig oder nur ein grünes Image?
Beige Farben, Naturmotive, ein paar Buzzwords wie „eco“ oder „conscious“ – und schon wirkt eine Marke umweltfreundlich. Aber was steckt wirklich dahinter?
In Zeiten, in denen Nachhaltigkeit vor allem ein Verkaufsargument ist, braucht es mehr als schöne Verpackungen. Wenn du wirklich fair und ökologisch einkaufen willst, musst du genauer hinsehen. Und genau dafür ist diese Checkliste gedacht: verständlich, konkret und ehrlich.
Die 6 wichtigsten Fragen für deinen Markencheck
1. Wo wird produziert?
Transparente Marken nennen das Herkunftsland ihrer Produkte klar und offen. Warum das wichtig ist? Weil Umweltstandards, Sozialgesetze und Arbeitsbedingungen je nach Land stark variieren.
Frage dich:
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Gibt die Marke offen an, wo produziert wird?
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Werden faire Arbeitsstandards eingehalten?
Keine Angaben = ein Warnsignal.
2. Gibt es eine Transparenz-Seite?
Eine echte Nachhaltigkeitsstrategie braucht mehr als ein hübsches „Über uns“. Achte darauf, ob es eine eigene Transparenzseite gibt – mit Details zur Lieferkette, Produktion und Unternehmenswerten.
Achte auf Inhalte wie:
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Produktionsorte und Partner
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Arbeitsbedingungen
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Rohstoffquellen
Offenheit schafft Vertrauen.
3. Wer hat das Produkt hergestellt?
Verantwortungsvolle Marken machen sichtbar, wer hinter dem Produkt steht – manchmal mit Namen, oft mit Geschichten oder Bildern.
Wichtige Hinweise:
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Infos zu Werkstätten, Kooperativen, Familienbetrieben
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Fair-Trade-Zertifikate
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Soziale Projekte oder persönliche Einblicke
Echte Nachhaltigkeit beginnt bei den Menschen, nicht im Lager.
4. Wie wird transportiert – und wie produziert?
Auch der Weg vom Produktionsort bis zu dir zählt. Marken, die auf Umwelt achten, sprechen transparent über Logistik und CO₂-Bilanz.
Frage dich:
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Wird lokal produziert?
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Welche Transportwege nutzt die Marke (Flugzeug, Schiff, Bahn)?
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Gibt es CO₂-Kompensation?
Wer seine Lieferkette kennt, übernimmt Verantwortung.
5. Woher stammen die Materialien?
„Bio“ oder „recycelt“ klingt gut – aber ohne Herkunft bleibt es eine leere Aussage. Gute Marken geben an, woher ihre Materialien stammen und wie sie gewonnen wurden.
Suche nach:
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Zertifizierungen wie GOTS, OEKO-TEX, FSC
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Angabe der Herkunftsländer oder -regionen
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Informationen über Lieferanten
Rückverfolgbarkeit zeigt echten Einsatz.
6. Woraus besteht das Produkt genau?
„Nachhaltiger Stoff“ – schön gesagt. Aber was genau steckt drin? Marken mit echtem Anspruch geben klare Materialangaben in Prozent an – und erklären auch, wenn synthetische Materialien notwendig sind.
Achte auf:
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Konkrete Zusammensetzung (z. B. 70 % recycelte Baumwolle, 30 % Lyocell)
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Warum bestimmte Stoffe gewählt wurden
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Eindeutige Angaben auf Etiketten und Website
Wer nichts zu verbergen hat, bleibt konkret.
Nicht perfekt kaufen – sondern bewusst
Du musst kein Profi sein. Aber mit ein paar gezielten Fragen kommst du viel weiter. Wenn du etwas nicht findest – frag nach. Wenn keine Antwort kommt – überleg dir gut, ob du unterstützen willst.
Bewusst konsumieren heißt nicht, perfekt zu leben. Es heißt, mit Intention zu wählen.
Deine Neugier macht den Unterschied
Mit dieser Checkliste erkennst du, wer wirklich nachhaltig handelt – und wer nur so tut. Deine Fragen haben Macht. Dein Geldbeutel ist ein Stimmzettel.
Teile diesen Beitrag. Hinterfrage deine Lieblingsmarke. Und kaufe so, dass es sich gut anfühlt – für dich und für den Planeten.